Autor……… S. B.Sasori
Genre……..
Fantasy, Homoerotik
Verlag……..
dead soft verlag
Broschiert... 220
Seiten
Buchrücken
Samuel Mac Laman ist ein faszinierender Mann. Und ein
faszinierend schöner Mann. Als der Kunststudent Laurens Johannson ihm zum
ersten Mal begegnet, möchte er ihn zunächst nur porträtieren. Aber der Mann mit
den Honig farbenen Augen, der selbst im Sommer nur hochgeschlossene Kleidung
trägt, weist ihn ab. Durch ein Unglück erkennt Laurens schließlich den Grund,
warum Samuel zu jedem Fremden Distanz wahrt. Ein Teil seines Körpers ist mit
einer hochsensiblen Schlangenhaut überzogen.
Was ich dazu zu sagen habe …
„Samuels Versuchung“ habe ich mit großen Erwartungen zu
Hand genommen. Vorab hatte ich bereits viel über das Buch gehört (ausnahmslos
Lobgesang) und ein paar der bereits verfassten Rezensionen gelesen. So wurden
meine Erwartungen immer höher geschraubt und was soll ich sagen? Sie wurden
nicht enttäuscht.
In diesem Genre findet man viele Geschichten, in denen
sich die Autoren in langen und oft guten Erotikszenen verlieren. Sie bleiben
haften und manche erregen sogar. Doch was Sasori tut ist anders. Gestern habe
ich das Buch ausgelesen und was haften bleibt sind die Gefühle, die in diesem
Buch eine entscheidende Rolle spielen. Nicht die (zweifellos grandiose) Erotik.
Laurence Johannson führt ein nicht gerade befriedigendes
Liebesleben. Sehr bildlich beschreibt Sasori den Umstand, dass ihm der Körper
einer Frau zu weich ist und ihm nicht zusagt.
Ihre Haut war zart, ihre Haare blond, ihre Augen blau und ihre Lippen voll. Aber zu weich. Vorsichtig tippte er mit dem Finger dagegen. Er versank eindeutig zu schnell und zu tief in dem rosa Fleisch. (…) Wieder hatte es ewig gedauert, bis er endlich gekommen war. Und zuletzt hatte es nur geklappt, weil er Fantasien beschworen hatte, vor denen er sich jetzt fürchtete.
Trotz allem kann und will Laurence sich nicht eingestehen,
dass er auf Männer steht. Nicht einmal seine Monsterfantasien können ihn
wirklich davon überzeugen, dass Frauen nichts für ihn sind. Ich war in der Lage
mit ihm mitzufühlen und mir gleichzeitig die Hand vor die Stirn zu schlagen und
zu denken: „Junge! Spring über deinen Schatten!“
Darin, über seinen Schatten zu springen, ist Laurence
leider nicht der beste. Ein Charakterdetail, dem Sasori bis zum Schluss treu
bleibt.
Auch Samuel führt ein nicht gerade zufriedenstellendes
Leben. Abgesehen davon, dass er sich selbst für ein Monster hält, hat seine
Schlangenhaut noch einen weiteren „Dämon“ erweckt. Er leidet nicht nur unter
einer besonderen Form der Minderwertigkeitskomplexe, die ihn dazu verleiten mit
hochgeschlossenen Pullovern durchs Leben zu gehen, sondern auch unter seinem
Stiefvater David. Der Mann hat es geschafft mir sogar im heißen Wasser einer
Badewanne eine Gänsehaut zu bescheren. An dieser Stelle sei angemerkt: Ich
stehe auf die Bösewichte. Immer. Doch David habe ich von seinem ersten
Auftreten an gehasst. Bis zum Schluss.
Er war kein Teenager mehr, aber David überragte ihn immer noch. Samuel wurde schlecht, seine Hände flatterten und schafften es erst nach Ewigkeiten, den Gürtel zu schließen.„Lass das. Du wirst ihn doch wieder öffnen.“ Hohn und Gier. Beides schwang in der verhassten Stimme. David stand hinter ihm, Zu nah. „Du warst lange weg. Wir haben viel nachzuholen.“
Sowohl Samuels Angst, als auch sein Hass auf David werden
immer wieder deutlich gemacht und gehen einem in Mark und Bein über. Was dabei
allerdings besonders deutlich wird, ist Samuels Sucht nach intensiven Gefühlen.
Seine empfindliche Schuppenhaut macht ihn zu einem Opfer, das aus einem kühlen
und distanzierten Charakter ein liebevolles Sensibelchen macht … und gewiss
kein Monster, lieber Samuel. Gewiss kein Monster.
Abgesehen von den beiden Protagonisten hat mich auch
Samuels Zwillingsbruder Raven sehr neugierig gemacht. Mit ihm teilt Sam seine „Schlangengene“.
Raven trägt die meiste Zeit eine Sonnenbrille um seine hypnotischen
Reptilienaugen zu verbergen. Abgesehen davon hat Raven Giftzähne, um die ich
ihn eigentlich nur beneiden kann. Raven taucht gerade oft genug auf, damit man
nicht sagen kann: „Ich wünschte, es gäbe mehr von ihm.“ Aber nicht oft genug um
die Neugier nach ihm und seinem Charakter zu befriedigen.
Neben der prickelnd einsetzenden Romantik zwischen
Laurence und Samuel spielt auch noch ein Trophäensammler namens James eine
bedeutende Rolle. Genau wie David, sorgt er an manchen Stellen für eine
Gänsehaut. Allerdings gehört er trotz seiner Grausamkeit zu der Form von
Bösewichten, die ich einfach nur lieben kann.
Zusammen mit seinem Neffen Tom, einem jungen Studenten,
der zu Beginn der Geschichte Samuels Schuppenhaut entdeckt, macht er sich auf
die Jagd nach „dem Monster“ und sorgt so für weitere Spannung. Man wartet nicht
nur darauf, dass Samuel und Laurence endlich zusammen finden, man fiebert auch
noch an dieser Stelle mit und wünscht sich auf der einen oder anderen Seite,
einfach ins Buch greifen und Sams Kopf in die richtige Richtung drehen zu
können.
S. B. Sasori hat mit ihrem ersten Band der
Schlangenfluch-Serie nicht nur eine spannende Geschichte geschrieben, die
einfach alles hat, was sie braucht. Sie legt außerdem einen sehr schönen und fesselnden
Schreibstil an den Tag. Einfach und gut zu lesen mit so manch einer Stelle, die
mich zum Schmunzeln gebracht hat. Ich habe mit den Charakteren geweint und
gelacht, sie verflucht und lieben gelernt. Meine Meinung steht fest … Dieses
Buch ist einfach „erste Sahne“! Ich kann es kaum erwarten den zweiten Band
endlich in Händen zu halten und mehr zu erfahren. Vor allem über Raven!
♥ ♥ ♥ ♥ ♥
5/5
Schlangenfluch Bd. 1 - Samuels Versuchung kaufen!
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